Vom 26. bis 28. September 2025 fand in Radebeul (Sachsen) das Nationale Science on Stage Festival 2025 statt. Das Festival gilt als eine der größten bundesweiten Ideenbörsen für MINT-Lehrkräfte: Engagierte Lehrerinnen und Lehrer aus ganz Deutschland kommen zusammen, um auf einem Bildungsmarkt, in Workshops und Kurzvorträgen praxiserprobte Unterrichtskonzepte vorzustellen und sich darüber auszutauschen.
Ziel von Science on Stage ist es, MINT-Lehrkräfte mit herausragenden Unterrichtsideen zu vernetzen, Impulse für guten Unterricht zu geben und langfristig die MINT-Bildung in Deutschland und Europa zu stärken. Lehrkräfte der Primar- und Sekundarstufe erhalten die Möglichkeit, ihre Projekte vorzustellen, direktes Feedback zu bekommen und Ideen anderer Kolleginnen und Kollegen in den eigenen Unterricht zu übernehmen. Für viele Schulen bedeutet eine Teilnahme auch eine deutliche Stärkung ihres MINT-Profils und ihrer Berufsorientierung.
In diesem Jahr wurden die Lehrkräfte Sandra Grösser-Pütz und Elias Pütz eingeladen, den Wahlunterricht (WU) „Kriminalbiologie“ als berufsorientiertes und innovatives Lehrkonzept im MINT-Bereich zu präsentieren. Die Teilnahme erfolgte nach einer erfolgreichen Bewerbung im Rahmen der bundesweiten Ausschreibung, bei der eine Jury aus allen eingereichten Projekten besonders überzeugende Konzepte auswählt.
Der vorgestellte WU „Kriminalbiologie“ verknüpft Inhalte aus Biologie, Chemie, Informatik und teilweise auch Recht und Sozialwissenschaften und ist damit konsequent interdisziplinär angelegt. Im Zentrum steht die Frage, wie naturwissenschaftliche Methoden in der modernen Forensik genutzt werden, um reale Problemstellungen zu lösen – etwa bei der Spurenanalyse, DNA-Identifikation oder der Rekonstruktion von Tathergängen.
Die Schülerinnen und Schüler arbeiten in diesem Wahlunterricht:
- handlungsorientiert, z. B. durch praktische Laborversuche (Spuren- und Faseranalysen, einfache DNA Experimente, Fingerabdrücke),
- problemlösungsorientiert, indem sie „Fälle“ bearbeiten, Hypothesen bilden, Daten auswerten und daraus begründete Schlussfolgerungen ziehen,
- interdisziplinär, weil sie biologische und chemische Grundlagen mit digitalen Werkzeugen (z. B. einfacher Datenanalyse, Recherche oder Simulationen) und gesellschaftlichen Fragestellungenverbinden,
- kooperativ, da die Arbeit häufig in Kleingruppen erfolgt, die gemeinsam Ermittlungsstrategien entwickeln und ihre Ergebnisse präsentieren.
Ein weiterer Schwerpunkt des WU „Kriminalbiologie“ ist die Berufsorientierung: Die Schülerinnen und Schüler lernen verschiedene Berufsfelder kennen, in denen kriminalbiologische bzw. forensische Kenntnisse eine Rolle spielen – etwa in forensischen Laboren, bei der Polizei und in der Kriminaltechnik. Über Fallbeispiele, Berufsporträts und durch externe Expertinnen und Experten erhalten sie Einblick in reale Arbeitswelten.
Das Projekt zeigt exemplarisch, wie MINT-Unterricht dazu beitragen kann, Schülerinnen und Schüler für naturwissenschaftliche Studiengänge und Ausbildungsberufe zu begeistern und ihnen gleichzeitig ein realistisches Bild moderner Arbeitsfelder zu vermitteln – ein zentrales Anliegen von Science on Stage.

