Wie jedes Jahr startet die Literaturreihe des Gymnasiums eine Woche nach den Herbstferien. Alle Veranstaltungen sind publikumsoffen und interessierte Bürgerinnen und Bürger aus Maintal, dem Main-Kinzig-Kreis und dem Rhein-Main-Gebiet sind gegen einen Beitrag von € 4,- herzlich eingeladen, die Vorträge und Lesungen zu besuchen. Von besonderem Interesse wird dabei sein, dass zwei Abendveranstaltungen im Programm sind.
Gleich am ersten Tag, dem 27.10, wird um 18.30 Uhr Martin Stammberger in einem spannenden und unterhaltsamen Vortrag fragen „War die Mondlandung echt?“. Der Naturwissenschaftler engagiert sich bei der Physikalischen Gesellschaft und hat sich zum Ziel gesetzt, naturwissenschaftliche Sachverhalte spannend und unterhaltsam zu vermitteln.
Zu Beginn der zweiten Lesungswoche, am 03.11., kommen Gregor Praml und Anna Staab nach Maintal. Um 19.00 Uhr beginnt ihre Konzertlesung „In Auschwitz gab es keine Vögel“. Sie basiert auf dem Buch von Monika Held „Der Schrecken verliert sich vor Ort“. Die Künstler haben Texte aus dem Roman und aus einem Interview mit einem Auschwitz Überlebenden mit der Musik Gregor Pramls am Bass zu einer überzeugenden Einheit verschmolzen, die zu den vielfältigen Gedenkveranstaltungen im November besonders gut passt.
Auch bei den Veranstaltungen an den Vormittagen ist das Publikum aus der Umgebung herzlich willkommen. Nasrin Siege wird nicht nur afrikanische Märchen vorstellen, sondern auch ihre Autobiographie „Vor mir die Reise“ (27.10., 11.45 Uhr). Ihr Leben im Iran, in Deutschland und in Afrika beschreibt die gegenwärtige Gesellschaft, ist aber auch eine Aufforderung zum Engagement für die Demokratie.
Es folgen Wolfgang Mondorf, der mit „BRIAN C. IXBY“ eine Fortsetzung seines im letzten Jahr vorgestellten Romans „ALAN IXBY“ über die Abhängigkeit von KI geschrieben hat. Petra Kunik wird für die Jüngeren eine fünfstündige Schreibwerkstatt zum Thema „Autobiographisches Schreiben“ gestalten. In Andy Sieges auf Englisch verfassten und vorgetragenen Roman „Vinny“ geht es um das Schicksal eines Klons, der aus Vincent van Goghs abgeschnittenen Ohr entstanden ist. Jochen Till wird die Jüngeren mit einem Querschnitt durch seine „Luzifer junior“ Bände begeistern, und ebenfalls für die Jüngeren wird Gudrun Rathke, die immer wieder ein begehrter Gast am Gymnasium ist, Märchen und Sagen erzählen.
Einen besonderen Höhepunkt bildet Ruth Weiss „Erinnern heißt Handeln: Mein Jahrhundertleben für Demokratie und Menschlichkeit“. Lutz Kliche konnte hier noch gemeinsam mit der 2025 in ihrem 101. Lebendjahr verstorbenen Journalistin ihre Erinnerungen an den stetigen Kampf gegen Intoleranz, sei es im Nazi-Deutschland oder später in Südafrika zusammentragen. Er wird sie am 03.11. um 11.45 Uhr vorstellen.
Edda Schönherz, „Die Solistin Eine Frau, die von Deutschland nach Deutschland wollte“, und Thomas Raufeisen, „Ich wurde in die DDR entführt. Von meinem Vater. Er war Spion.“, beschäftigen sich in ihren Büchern mit dem Unrecht in der DDR und dem Gefängnis Hohenschönhausen. Jürgen Vits, „Sanssouci. Auf den Spuren einer deutsch-belgischen Familie im bewegten 20. Jahrhundert.“, folgt diesen Lebenslinien und beschäftigt sich dabei mit der NS-Vergangenheit und dem Schicksal Schoa Überlebender. Hans-Jürgen Lenhart lädt in einer Schreibwerkstatt auf der Grundlage von „Warten auf Queneau“ zu einer kreativen Umsetzung von dessen „Stilübungen“ ein.
Schließlich freut sich die Schule, dass der derzeitige Stadtschreiber von Bergen, José F.A. Olver, der schon einmal einen „Tag für die Literatur“ gestaltet hat, wieder nach Maintal kommen wird. Der Termin hierfür steht noch nicht fest, wird aber rechtzeitig bekannt gegeben. Weitere Informationen und alle genauen Termine findet man unter https://www.aeg-maintal.de/ auf der Startseite und bei https://www.maintal.de/veranstaltungen/.
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